Troubadoure der Liebe
Ritueller und spiritueller
Abend mit Lesung, Musik und Tanz
Wann: Do. 27. Juni 2013 um 20 h.
Wo: Bezirksmuseum Josefstadt
1080 Wien, Schmidgasse 18
Tänzerin Naheed und der Schauspieler Elsayed Kandil führen das Publikum in einen rituellen, spirituellen mystischen Abend mit Lesung, Gesang, Derwisch Tanz mit Kostümen voll prächtiger Farben.
Es werden Texte von Al-Romi, Al- Hallag, Ibn Al-Farids Dichtung gesungen und Elsayed Kandil
Wer Sinn für das Einheitsprinzip hat, hat Sinn für die Vielfalt.
Der Arbeitstitel Troubadoure der Liebe
Er erinnert an die Verfolgungen der Troubadoure in Europa, nachdem die Kreuzzüge begannen.
Die Begründung dafür war, dass die Dichtungen und die Musik der Troubadoure von der maurischen Kultur, insbesondere aber der moslemischen Sufi- Kultur inspiriert und beeinflußt wurde. Das Thema der Troubadoure war das gleiche, das auch die Sufi-Dichter Südeuropas und Nordafrikas umkreisen: die Liebe als ein Weg zur Erforschung und Vervollkommnung der Seele, selbst den Glauben an Gott übersteigende Liebe, beschrieben mit den Bildern menschlicher Erfahrung.
Von Süden aus, von Okzitanien, Andalusien und Sizilien, brachten die Troubadoure vor über 800 Jahren das erste große europäische Kulturprojekt in Gang, das über den ganzen Kontinent ausstrahlte und dessen Spuren bis heute noch nicht verweht sind. (Peter Pannke/Lettre Nr.57,II/02).
Durch diese Verfolgung und Vertreibung wurde ein Teil des europäischen Kulturerbes vernichtet.
Der älteste deutsche Minnesang ist mit dem Dichter Kürenberger nachweisbar; berühmt ist das Falkenlied in der 'Nibelungenstrophe': „Ich zog mir einen Falken … „ Der donauländische Minnesang (1150-1170, geographisch: Passau, Linz, die Gegend also, aus der auch das Nibelungenlied stammt.
Die mystische Erfahrung bedeutet zugleich die Erkenntnis, daß das Erfahrene menschliches Begreifen bei weiten übersteigt. Auch in erstarrte Gottesbilder kommt daher Bewegung. Sie öffnen sich – hin zu einer Fülle möglicher Bilder oder aber zur bildlosen Erfahrung des Nichts. Mystik trägt somit in sich die Anlage zur Brückenbauerin zwischen den Religionen, und die Zeugnisse religiöser Toleranz sind mit das kostbarste, was wir ihr verdanken.
Als ein Dokument jenes Zeit-Raums, den wir zumeist bedenkenlos als «europäische Spätantike» und damit als Teil unserer eigenen Geschichte reklamieren. Prononciert – mit den Worten des Berliner Theologen Adolf von Harnack – gesprochen: Der Koran ist ein Teil unserer Kirchengeschichte.
Am Anfang war der Mensch fremd,
sucht das Andere,
den Dialog um sich zu entfremden,
sein Ich zu entfalten.
Das Ich, das voller Wünsche und
Sehnsüchte beladen ist.
Elsayed Kandil